Bewegung, Freispiel und Förderung der sozialen Fähigkeiten

„Bewegung ist eine elementare Form des Denkens” (Jean Piaget, 1994)

Wir möchten die Kinder in ihrer natürlichen Bewegungsfreude und -fähigkeit unterstützen, da Bewegung nicht nur die körperliche, sondern auch die kognitive Entwicklung fördert (Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen, 2016, S. 78). Die Möglichkeit verschiedene Bewegungserfahrungen zu machen beeinflusst so nachweislich positiv die Sprachentwicklung, da Bewegungsangelegenheiten häufig auch Sprachanlässe bieten. Um diese frühkindli-chen Entwicklungsprozesse zu fördern, sind unsere Räumlichkeiten allesamt so gestaltet, dass den Bedürfnissen nach Bewegung, Spiel und Rückzug nachgekommen werden kann. Gerade bei jüngeren Kinder, wie auch unseren kleinen Waschbären, ist Bewegung in erster Linie in das Spiel oder in den Alltag integriert.
So befinden sich im Fantasie und Bewegungsraum des Waschbärbaus verschiedene Kisten, Tücher, Decken, Verkleidungsmaterialien und vieles mehr, womit unsere kleinen Waschbären eingeladen werden, sich kreativ und fantasievoll ihre eigenen Bewegungsherausforderungen in Form des Freispiels zu schaffen. So kann ein großer Karton auch schon einmal schnell zu einer Burg, einem Schiff oder einfach zu einer Kuschelhöhle werden, in der man sich zusammen Bilderbücher anschaut.
Neben unserem Aufenthalt im Waschbärbau werden wir uns, so oft wie es das Wetter zulässt, draußen in unserem kleinen Außenbereich aufhalten oder uns auf den Weg zum nahegelegenen Spielplatz machen, um diesen zu erobern. Im Freispiel können die kleinen Waschbären ihre kindliche Neugierde und Entwicklung zum Ausdruck bringen, denn Kinder sind Forscher und Gestalter ihrer Umwelt. Bei den kleinen Waschbären fördern wir Kinder, indem wir die kindlichen Erkenntnisprozesse unterstützen, aber nichts vorwegnehmen und den Kindern als Forschungsassistenten zu Seite stehen. Dabei orientieren wir uns an der pädagogischen Konzeption von Maria Montessori.

 

 

 

„Hilf mir, es selbst zu tun. Zeig mir, wie es geht.

Tu es nicht für mich, ich kann und will es allein tun.

Hab Geduld, meine Wege zu begreifen. 

Sie sind vielleicht enger, vielleicht brauche ich mehr Zeit,

weil ich mehrere Versuche machen will.

Mute mir auch Fehler zu, denn aus ihnen kann ich lernen“

 

(Maria Montessori, 1996)

Auch legen wir großen Wert darauf, dass die sozialen Erfahrungsbereiche erlernt und gefördert werden. Durch das Miteinander in der Gruppe und gemeinsame Aktivitäten wie zusammen kochen, malen und basteln, werden auch die sozialen Kompetenzen gefördert. So lernen die kleinen Waschbären im Umgang mit Gleichaltrigen gemeinsam Ziele zu erreichen, Kompromisse einzugehen, aber auch einmal entgegen einer Gruppe die eigene Meinung zu vertreten oder Wünsche oder Bedürfnisse zu äußern. In Gemeinschaft können die kleinen Waschbären außerdem lernen Einfühlungsvermögen herauszubilden und auch Rücksichtnahme zu üben.

Sollte es doch einmal zu Streitigkeiten kommen, werden die Kinder unterstützt sich Konflikten zu stellen und Lösungen dafür auszuhandeln und diese ohne Gewalt zu lösen.